Kursthemen

  • Allgemeines

    Wirtschaftlichkeit

    In diesem Abschnitt finden Sie Hinweise worauf Sie achten sollten, wenn Sie mit dem Thema Kosten und Wirtschaftlichkeit in Zusammenhang mit Energieeffizienz und erneuerbare Energie befasst sind sowie eine Übersicht zu Förderangeboten

    Wirtschaftlichkeit ist ein allgemeines Maß für den rationalen Umgang mit knappen Ressourcen: Output / Input

     

    Warum sind Aussagen zur Wirtschaftlichkeit relativ?

    Es kommt erstens darauf an, was in die Bewertung einbezogen wurde, die Systemabgrenzung! 

    Wirtschaftlichkeit

      

    • Bewertet man die materielle Bilanz so spricht man im Energiebereich von energy return on investment, EROI. Beispiel: Wärmedämmung spart mehr Energie ein als ihre Herstellung verbraucht hat. 
    • Finanzielle Investitionen in Energietechnologien werden üblicherweise danach bewertet, welche Erträge (z.B. PV-Anlage) bzw. welche Einsparung sie bringen (z.B. Umstieg auf LED-Straßenbeleuchtung); Return of Investment (ROI).
    • Nutzen, die prinzipiell auch monetär bewertet werden könnten, was aber meist nicht geschieht: Komfortgewinn, gesundheitliche Vorteile, Unabhängigkeit von Energieversorgern, Image, Vermeidung von Umweltschäden, Klimaschutz u.v.m. Dem gegenüber stehen Schäden, die in Kauf genommen werden, z.B. Versiegelung einer Bodenfläche für eine Anlage
    • Zu unterscheiden ist weiters die betriebswirtschaftliche und die volkswirtschaftliche Ebene. Förderungen können private Investitionen auslösen, die der Gesellschaft und dem Staat Kosten ersparen (Gesundheit, CO2, ...). Im Sinne der Nachhaltigkeit ist die Internalisierung externer Kosten anzustreben. 

     

    Zweitens hängt das Ergebnis stark von Annahmen der Berechnung ab: angenommene Nutzungsdauern, Zinssätze, zukünftige Energiepreise.

    Achten Sie bei Aussagen und Vergleichen zur Wirtschaftlichkeit unbedingt auf die Methoden und Annahmen!

    Von Wirtschaftlichkeitsberechnungen sind daher keine absoluten Aussagen zu erwarten. 

     

    Methoden zur Wirtschaftlichkeitsberechnung

     

    Norm zur Berechnung von Lebenszykluskosten: ÖNORM B 1801-4 Bauprojekt- und Objektmanagement, Teil 4. 

    Lebenszyklus-Modelle unter Einbeziehung aller beteiligten Fachbereiche von der Projektinitiierung bis zur Bewirtschaftung bietet die IG Lebenszyklus.

       

    Worauf ist bei Kostenangaben zu achten

    Bei Kostenangaben zu Gebäuden ist zu unterscheiden, handelt es sich (gemäß ÖNORM B 1801-1) um:

    Baukosten

      

    Welche Faktoren sind bei der Interpretation der Baukosten wichtig?

     

    Die fünf Phasen der Kostenermittlung

    1. Grundlagenermittlung - Kostenrahmen
    2. Vorprojekt - Kostenschätzung
    3. Entwurf - Kostenberechnung
    4. Vergabe - Kostenvoranschlag
    5. Inbetriebnahme - Kostenfeststellung

      

    Mehr zu den genannten Punkten gibt es hier im LERNQUIZ!

      

    Richtkosten geben rasche Orientierung

     

    Vergleich der Gesamtkosten Heizen

    TU Heizkostenvergleich

    Daten zum Vergleich der Wirtschaftlichkeit von Heizsystemen in Gebäuden (TU-Wien, 2017

      

    Leistbares Wohnen und höchste Energie-Standards, Beispiel

    Mit sogenannten "5 Euro-Wohnungen" zeigt die NEUE HEIMAT TIROL wie leistbares Wohnen und höchste Energie-Standards realisiert werden können: In Schwaz wurden 18 Mietwohnungen mit hochwertiger Ausstattung in Passivhausqualität und barrierefreier Bauweise mit Lift errichtet, jede Wohnung mit Balkon und Kellerabteil. Heizwärmebedarf laut Energieausweis 10,5 kWh/m²,a.

    Beim Endmietpreis von 5 Euro pro m² sind Betriebs- und Heizkosten sowie Umsatzsteuer bereits inkludiert. Eine 50 m² Wohnung für € 243,– Bruttowarmmiete pro Monat! 

     

    Kostenoptimalität für Gebäudeanforderungen nachgewiesen

    Das OIB-Dokument zum Nachweis der Kostenoptimalität erfüllt eine Forderung der EU. Damit wird nachgewiesen, dass die Anforderungen an die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden kostenoptimale Lösungen ermöglicht. Untersucht wurden für Neubau und größere Renovierung insgesamt 432 Varianten mit unterschiedlichen Dämmstandards und Haustechniksystemen.

    Verglichen wurden Lebenszykluskosten nach der Kapitalwertmethode.

    Die Ergebnisse zeigen, dass mit den gültigen Anforderungen und Zielpfaden an die thermischen Hüllqualität kostenoptimale Gebäude realisiert werden können. Das bedeutet, es wäre wirtschaftlich unsinnig, beim Wärmeschutz zu sparen. Der duale Weg hält zudem die Wahlmöglichkeit zwischen hoch wärmegedämmter Gebäudehülle oder hochgradig effizienter Gebäudetechnik mit gut wärmegedämmter Hülle offen.

    Eine erläuternde Interpretation zum OIB-Dokument zum Nachweis der Kostenoptimalität der Anforderungen der OIB-RL6 bzw. des Nationalen Plans wurde von Peter Holzer im Auftrag des BMNT erstellt (pdf).

     

    Förderungen im Überblick

    • Wegweiser Förderungen (AEA), zeigt Förderungen für Privatpersonen, Unternehmen oder Gemeinden. Sie können Förderungen für eine spezielle Kategorie (zum Beispiel "Solaranlagen") und einen gewählten Standort (zum Beispiel "Salzburg" oder "EU-Förderung") abfragen.
    • Fördermitteldatenbank förderdata, zeigt ebenfalls Fördermöglichkeiten für einen bestimmten Standort, Informationen zu annähernd 4.500 Förderungen von Bund, Ländern, Gemeinden und Energieversorgungsunternehmen 

     

    Förderungen des Bundes

     

    Förderungen der Bundesländer

     

    Förderung von:

     

    Green financing

    Green Investment: Es gibt großes Interesse Geld für eine sinnvolle Sache zu investieren, gleichzeitig gibt es einen Trend, an Kohle, Öl und Gas gebundenes Kapital abzuziehen: Divestment.

    Crowd Investment: Beteiligungen z.B. an Photovoltaik-Bürgersolarkraftwerken finden rege Nachfrage, die Anteile sind üblicherweise nach wenigen Tagen ausverkauft. https://www.klimaaktiv.at/gemeinden/energieversorgung/photovoltaik.html, Angebote von Wien Energie: www.buergerkraftwerke.at/.

    Prinzipiell sind Beteiligungen auch für solarthermische Anlagen in Wärmenetzen möglich, mehr dazu im Leitfaden: www.solarwaerme.at/

    Mehr zum Thema auf dieser Lernplattform im "Big Picture" > Flexible Verbraucher